Wir besuchten soziale Brennpunkte in unserem eigenen Dorf Ngyani und in benachbarten Dörfern. Insbesondere interessierte uns natürlich die Situation der Kinder. Mit Bürgermeister und Quartierverantwortlichen zogen wir los. Für das erste Quartier, welches für seine hohe Kriminalität und Alkoholkonsum berüchtigt ist, legten sie uns eine Liste mit Kindern vor, die besonders von Vernachlässigung bedroht sind. Es reihten sich 32 Namen untereinander. Und das in nur einem Quartier! Uns wurde schon bloß beim Gedanken daran ganz anders zumute.
Wir trafen Brighton (5), ein Waisenjunge, der nach dem Tod seiner Eltern vor einem Jahr bei Onkel und Tante untergekommen ist. Die Verwandten haben selbst schon vier Kinder und wissen nicht, wie sie die Schulgebühren für alle zahlen sollen. Und für Brighton? Tja, der müsste auch so langsam zur Schule aber das Geld fehlt. Also bleibt er Zuhause und hilft in der Landwirtschaft.

Dann war da Abby mit Angel (6), Queen (3) und Gift (1). Abby ist Mitte 20, ihre drei Kinder haben alle verschieden Väter. Als sie jeweils merkte, dass sie schwanger war, verschwanden die Zeuger über alle Berge. Keine Unterhaltszahlungen, keine Unterstützung vom Staat, bloß ihre eigenen Eltern helfen aus, so gut sie eben können. Die Perspektiven sehen für sie düster aus. Sie hat weder die Schule abgeschlossen, noch einen Beruf erlernt, mit dem sie nun für sich und ihre Kinder Geld verdienen könnte. Noch einen Mann zu finden, der sie heiratet und die drei Kinder mitaufnimmt und versorgt ist ebenso schwierig. Was wird aus den Kindern? Wer wird je für die Schule zahlen können?

Eine ähnliche Situation fanden wir bei bei Marry (16) vor. Auch sie wurde früh schwanger und ist nun alleinerziehende Mama von Celvin (3). Ihre eigene Mutter ist noch relativ jung und hilft bei der Kinderbetreuung mit. Doch auch hier ist die Zukunft des Kindes höchst ungewiss.

Ein paar Häuser weiter trafen wir Esther. Sie ist ein Vollwaisenkind und bei einer Familie untergekommen. Erst gerade ist sie beim Spielen gestürzt und hat sich an der Schulter verletzt. Im Krankenhaus hätte man alles wieder richten können, doch die Behandlung hätte umgerechnet 17 € gekostet. Zuviel für die Pflegefamilie. Um die Schulter zumindest zu entlasten, hat das Mädchen nun eine improvisierte Schlinge um den Hals.
Miriam hat vor zwei Wochen ihre Mutter verloren. Sie war HIV positiv. Jetzt lebt sie mit ihrer Oma. Alle weiteren Familienmitglieder wohnen weit entfernt und niemand fühlt sich für das kleine Mädchen und sein Wohlergehen verantwortlich. Und auch die Oma ist bereits in die Jahre gekommen. Eigentlich bräuchte auch sie Unterstützung. Wie soll sie sich denn langfristig um das Kind kümmern?

Wir sind auf viele Fragen und ungelöste Probleme gestoßen. Staatliche, soziale Auffangnetze fehlen. Wo fängt man an? Wie hilft man den Kindern und den Familien am effektivsten und sinnvollsten? Unser Kinderheim ist nicht für alle Kinder die passende Antwort. Wir wollen keine Mutter von ihrem Kind trennen und auch die familiären Strukturen und Bindungen aufrechterhalten. Das Kinderheim soll die letzte Option sein, wenn es Zuhause im natürlichen Umfeld gar nicht mehr geht. Das Wohl der Kinder hat für uns höchste Priorität und danach suchen wir sorgfältig die Kinder für unser Bassari Kinderheim aus. Keine leichte Aufgabe…
Viele Kinder können nicht so aufwachsen, wie wir es ihnen wünschten. Möchtest du mithelfen, damit wir möglichst viele Kinder erreichen? Dass jedes Kind die notwendige medizinische Behandlung bekommt und jedes Kind zur Schule gehen kann? Dann spende für unser Bassari Kinderheim. Wie du gelesen hast, kannst du bereits mit 17 € wirklich Großartiges bewirken. Wir danken dir von Herzen.